Wasserarbeit mit Schwangeren

Von Frauke Lippens
(aus: Deutsche Hebammenzeitschrift, 10/1999)

In den letzten fünfzehn Jahren hat sich in der Körpertherapieszene ein Trend entwickelt, die heilenden Kräfte warmen Wassers zu nutzen.

Die Wirkung warmen Wassers

Entspannung durch Wärme, Auftrieb und damit Entlastung der Wirbelsäule und aller Gelenke, hydrostatischer Druck, Widerstand des Wassers bei aktiven und passiven Bewegungen und damit ständige Stimulierung der gesamten Körperoberfläche.
So haben verschiedene Körperarbeitsformen wie z.B. Rebalancing oder Shiatsu Geschwister bekommen: Aquabalancing und WasserShiatsu = WATSU. Menschen, die schon an Land mit Massagen und ähnlichem arbeiteten, sind mit ihren KlientInnen ins Wasser gegangen.

Aber es haben sich - ohne die Beschränkungen der Arbeit auf dem Massagetisch - auch ganz neue, dreidimensionale Formen entwickelt, z.B. das Wassertanzen, das die Arbeit von der Wasseroberfläche in die Tiefe fortführt.

(WasserShiatsu und Wassertanzen sind inzwischen geschützte Begriffe, die nur von BehandlerInnen benutzt werden dürfen, die einen vom Institut für aquatische Körperarbeit vorgeschriebenen Ausbildungsweg zurückgelegt haben.

Andere Adoptiveltern und Patentanten haben ihrem Lieblingskind weitere Namen erfunden: Aquabalancing, Aquawellness, Floating, Waving oder - in meinem Falle ganz profan - Wasserarbeit mit Schwangeren.)

Generell besteht die Möglichkeit, Massagen verschiedenster Form im Wasser durchzuführen. Voraussetzung ist, dass "frau" in der Lage ist, ihre Klientin sicher im Wasser zu halten (die Klientin vertraut sich und ihren Atem = ihr Leben der Behandlerin an).
Auch bedarf es bestimmter Techniken, um sich rings um die Klientin bewegen zu können und zudem mindestens eine Hand zum Behandeln frei zu haben.

Diese Bewegungsabläufe und Positionen werden mit Dehnungen, Streichungen, Reflex- und Punktmassagen verbunden.
Ruhiges Halten, sanftes Schaukeln, dynamisches Schwingen wechseln sich ab. Manchmal singt oder summt die Behandlerin.
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