WATSU WasserShiatsu/Aspekte/


Psychologische Aspekte von Wassertherapie

"Der Ursprung allen Lebens auf unserem Planeten liegt im Wasser. Zwei Drittel der Erdoberfläche und ungefähr 70% des menschlichen Körpers bestehen aus diesem Element. Die stammesgeschichtliche Entwicklung des Lebens führt vom Wasser aufs Land, vom Einzeller über Wirbellose, Fische und Reptilien bis zu den Säugetieren und Primaten. Jeder Mensch legt in seiner eigenen Entwicklung vom Fötus zum Erwachsenen diesen Weg nochmals zurück und wiederholt so gewissermaßen in seiner individuellen Entwicklung die Entwicklung auf der Erde". (3)

Diese tiefe Erfahrung des Aus-dem-Wasser-Kommens, die jeder Mensch in sich trägt, birgt die Erklärung dafür, warum wir uns zum Wasser so hingezogen fühlen und wir Wasser - richtig temperiert wie das Fruchtwasser im Mutterleib, in dem jeder von uns so schwerelos und wohlbehütet war - als so überaus wohltuend empfinden.

Andererseits kennen wir alle auch die Urangst vor dem Wasser. Diese Angst vor dem Unendlichen, Formlosen, vor dem In-die-Tiefe-Gezogen- und Verschlungen-Werden. "Selbst Wüstentiere können panische Angst vor dem nassen Element zeigen, obwohl sie Wasser in nennenswerten Mengen aus eigener Erfahrung gar nicht kennen" (4).

Die Angst vor dem Wasser hat für den modernen Menschen ihre reale Bedeutung weitgehend verloren." (5) Dennoch ist sie noch häufig anzutreffen und muss durch eine entsprechende einfühlsame Vorbereitung des Patienten auf diese noch weithin unbekannte Therapie durch den WATSU-Therapeuten zumindest soweit abgebaut werden, dass die positiven Erfahrungen in der Behandlung ein Überwinden dieser Urangst möglich machen. "Erfahrungen haben gezeigt,... dass sich die Ur-Angst zu einem Urvertrauen wandeln kann. Neugeborene, die nach der Geburt mit dem Wasser vertraut bleiben, fallen durch überdurchschnittlich gute Bewegungskoordination, psycho-emotionelle Ausgeglichenheit und gesundes Selbstvertrauen auf. Auch uns Erwachsenen steht dieser Weg (durch die Wassertherapien) offen." (6)

Spätestens seit der Entwicklung der Humanistischen Psychologie, den Arbeiten Gerda Boyesens und der "Renaissance" Wilhelm Reichs sollte die Einsicht, dass die Aufteilung des Menschen in Körper, Geist und Seele eine rein künstliche ist zum Zwecke der wissenschaftlichen Operabilität auch für uns Physiotherapeuten zum Allgemeingut gehören.

(3) Schröter, A. P. und Schneider, S. W.: Alles Leben ist im Wasser zu Hause.
In: Die neuen Wassertherapien, Connection-Special 23, IV/94, Niedertaufkirchen

(4) Larsen, C.: Zurück ins Wasser. In: Connection 11/92, S. 53 ff., Niedertaufkirchen

(5) Larsen, C.: ebenda

(6) Larsen, C.: ebenda, S. 55

IAKA-Institut für Aquatische Körperarbeit
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